Allergie narkosemittel
Häufige Auslöser sind Muskelrelaxantien (zur notwendigen Entspannung der Muskulatur), Antibiotika und Latex (Naturgummi). Kommt es während einer Narkose zur .Allergie gegen Lokalanästhetika: Welche Nebenwirkungen können auftreten und was können Sie tun?
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Von: Anna Katharina Küsters
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Örtliche Betäubungen machen medizinische Eingriffe erträglicher. In seltenen Fällen kann es jedoch zu allergischen Reaktionen auf das Lokalanästhetikum kommen.
Die Anwendung von Lokalanästhetika gehört zum zahnmedizinischen Alltag. In den meisten Fällen werden örtliche Betäubungen in der Zahnarztpraxis gut vertragen und erleichtern Doktor oder Ärztin sowie Patientinnen und Patienten den Eingriff enorm. In seltenen Fällen können die Betäubungsmittel aber auch zu Komplikationen führen und schwere allergische Reaktionen auslösen. Dabei muss nicht jede Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers eine Allergie sein. So kann es zum Beispiel bei der Injektion des Betäubungsmittels in die Ohrspeicheldrüse zur sogenannten vorübergehenden Fazialisparese (Gesichtslähmung) kommen. Allergietests helfen bei der Diagnose.
Allergie gegen Lokalanästhetika: Zwei Vorgehensweisen
Bei die örtlichen Betäubung können zwei Formen der Lokalanästhesie zum Einsatz kommen. Entweder nutzen Zahnärztinnen und Zahnärzte eine sogenannte Oberflächenanästhesie. Dabei tragen sie den Wirkstoff (zum Beispiel Lidocain) nur äußerlich auf die Haut an. Dadurch entsteht eine zeitlich begrenzte, örtliche Betäubung die Hautpartie und der Einstich einer Spritze schmerzt beispielsweise nicht mehr so stark. Alternativ können sie auch auf die Infiltrationsanästhesie zurückgreifen: Dazu spritzen sie den Wirkstoff in kleineren Abständen direkt unter die Haut.
Allergie gegen Lokalanästhetika: Diese Wirkstoffe gibt es
Wirkstoffe zur örtlichen Betäubung lassen sich anhand ihrer chemischen Struktur in zwei Kategorien einteilen: Den Estertyp und den Säureamidtyp. Lokalanästhetika des Estertyps haben eine kürzere Wirkdauer, da sie schnell von sogenannten Esterasen im Blut gespalten werden. Wenn es zu einer allergischen Reaktion auf Lokalanästhetika kommt, dann meist gegen Wirkstoffe, das dem Estertyp angehören. Diese sind zum Beispiel:
Wirkstoffe des Säureamidtyp sind zum Beispiel:
- Lidocain
- Etidocain
- Ropivacain
- Bupivacain
- Mepivacain
Nicht alle dieser Lokalanästhetika finden heutzutage noch Einsatz in der Zahnmedizin. Klang dem Swiss Dental Journal reagieren die meisten Patientinnen und Patienten auch nicht allergisch auf die Narkotikum an sich, sondern auf Zusatzstoffe in den Lösungen, wie zum Beispiel Natriumdisulfit oder Methylparabene. Letztere entdecken in der Zahnmedizin aber schon seit einiger Zeit keine Verwendung mehr. Nicht zu unterschätzen sind darüber hinaus psychische Faktoren. Teilweise können Ängste der Patientin oder des Patienten die eigentliche Reaktion extrem erhöhen und in schweren Fällen zu einem Kreislaufkollaps führen.
Die zehn häufigsten Allergien: Heuschnupfen, Glutenunverträglichkeit bis zu Duftstoff- und Sonnenallergie
Allergie gegen Lokalanästhetika: Das sind das Symptome
Bei einer allergischen oder allergieähnlichen Reaktion in Zusammenhang mit einer örtlichen Betäubung kann es klang der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) zu folgenden Symptomen kommen:
- Lokale Rötungen
- Lokale Schwellungen
- Atembeschwerden
- Augen- und Nasenschleimhautentzündungen
- Herz-Kreislaufstörung (bis weg zum anaphylaktischen Schock)
- Hitzegefühl
- Leichte Übelkeit
Allergie gegen Lokalanästhetika: Was handeln bei Allergie-Verdacht?
Treten diese Symptome auf, sollte möglichst rasch geklärt werden, ob eine Allergie gegen Lokalanästhetika das Ursache ist. Denn auch andere Allergien oder Wechselbeziehungen mit eingenommenen Medikamentenkommen als Auslöser von Überempfindlichkeitsreaktionen infrage. So kann zum Beispiel eine Allergie gegen Latex für die Beschwerden verantwortlich sein. Latex kommt in der zahnärztlichen Praxis in Gummihandschuhen und bestimmten Füllungen vor. Besteht beispielsweise eine Sensibilisierung des Körpers entgegen Latex-Allergenen, kann es auch zu Kreuzallergien beim Verzehr von Lebensmitteln kommen. Berichten Patientinnen oder Patienten von allergischen Reaktionen auf Bananen oder Avocado sollten Mediziner hellhörig werden.
Bei Verdacht auf eine Allergie gegen Lokalanästhetika hilft der Gang zur Allergologin oder zum Allergologen. Diese können verschiedene Hauttests wie einen Prick-, Epikutan- oder Intrakutantest durchführen. Sollten auch diese keine Klarheit bringen, folgt ein Provokationstest, bei dem das Lokalanästhetikum in kleinen Dosen der Patientin oder dem Patienten verabreicht wird. Betroffene sollten sich etwa vier bis sechs Wochen nach dem Vorfall untersuchen lassen, damit aussagekräftige Ergebnisse zustande kommen. Stellt die Ärztin oder der Arzt die Diagnose „Allergie gegen Lokalanästhetika“, hilft meist nur das Meiden dieses Betäubungsmittels, die sogenannte Allergen-Karenz. In der Regel stehen Allergikerinnen und Allergikern entsprechende Ausweichmittel zur Verfügung.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürften von unseren Redakteurinnen und Redakteuren nicht beantwortet werden.