Relativpronomen dativ

Was man über Relativpronomen und Relativsätze wissen sollte. Die Bildung von Relativsätzen mit Relativpronomen im Nominativ; Die Bildung von Relativsätzen mit Relativpronomen im .

Relativpronomen und Relativsätze

Relativsätze beschreiben eine Person oder Sache genauer, die im Hauptsatz steht bzw. genannt wird.

Ein Beispiel für einen Relativsatz ist: Da ist eine Frau, die Deutsch lernt.

In dieser Lektion erfährst du die wichtigsten Informationen zu Relativsätzen in der deutsch Sprache, wie sie gebildet werden und welche Relativbegleiter es gibt.

Am Ende erwarten dich einige interaktive Übungsaufgaben, um dein Wissen zu testen.

Was sind Relativpronomen und Relativsätze?

Relativsätze? Relativpronomen? Das klingt furchtbar kompliziert! Ich anzeige dir, dass es halb so schlimm ist, als es sich anhört. 🙂

Schau dir einmal die unter Grafik an. Die Relativsätze sind grün markiert, das Relativpronomen wurden fett dargestellt:

Wozu gibt es Relativsätze? – Beispiele

Relativsätze dienen dazu, um zu einem Wort oder einem Satzteil aus dem Hauptsatz mehr Informationen zu liefern.

Ich möchte dir ein paar Beispiele für Relativsätze zeigen, um dir zu verdeutlichen, welche Informationen durch Relativsätze mit Relativpronomen ergänzt werden können:

  • “Da sitzt eine Frau.” (es fehlen zusätzliche Informationen – man weiß über diese Frau noch nichts)
  • “Da sitzt eine Frau, die Deutsch lernt.” (“die Deutsch lernt” – hier gibt es eine zusätzliche Information; jetzt wissen wir über diese Frau ein bisschen mehr)
  • “Da sitzt eine Frau, mit der ich verabredet bin.” (“mit der ich verabredet bin” – auch das ist eine zusätzliche Information)

Relativsätze bilden: So geht’s richtig

Relativsätze werden über Relativpronomen eingeführt. Mach dir keine Sorgen – das klingt komplizierter als es ist. Ein Relativpronomen ist nichts anderes als eines die bereits bekannten “der, die, das”:

  • “Da sitzt eine Dame, die Deutsch lernt.”
  • “Das ist der Mann, der sehr schlau ist.”

Ein Relativsatz wird immer mit einem Komma vom Hauptsatz abgetrennt.

Worauf muss man bei der Erziehung von Relativsätzen achten?

In Relativsätzen steht das konjugierte Verb am Ende des Satzes. Ein konjugiertes Verb ist auf die erste bis dritte Person Singular oder Plural (ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie) adaptiert, erhält also die jeweiligen Personalendung.

Zusammenfassend bedeutet das für dich: In dem Satzteil nach dem Komma (dem Relativsatz) steht das konjugierte Verb am Ende des Satzes:

  • “Da steht der Mann, der mit seiner Dame telefoniert.” (Das konjugierte Verb “telefoniert” steht im Nebensatz, also in dem Satz nach dem Komma, am Satzende.)
  • “Das ist die Wohnung, in der ich wohne.” (Das konjugierte Verb “wohne” steht im Relativsatz am Satzende.)
  • “Das ist die Wohnung, in der ich gewohnt habe.” (In diesem Relativsatz gibt es zwei Verben – “gewohnt” und “habe”. “Habe” steht am Satzende, weil es ein konjugiertes Verb ist. “Gewohnt” ist nicht konjugiert, weil es das Partizip II ist.)

Die Deklination der Relativpronomen

Wie schon erwähnt, werden Relativsätze uber Relativpronomen eingeführt. Die gute Nachricht ist, dass siehe fast identisch mit den bestimmten Artikeln, also “der, die, das”´sind:

Die schlechte Nachricht… gibt es nicht. 🙂 Es gibt nur einen Unterschied zwischen den bestimmten Artikeln und den Relativpronomen – im Genitiv und im Plural des Dativ. Hier kannst du nachlesen, wie man welchen der vier deutschen Fälle anwendet.

Ein paar Sätze mit Relativpronomen (Relativsätze):

  • “Das ist die Mann, der einen Ferrari hat.”
  • “Das ist der Mann, dessen Ferrari rot ist.”
  • “Das ist die Frau, deren Mann krank ist.”
  • “Das sind zwei Frauen, deren Männer krank sind.”
  • “Das sind die Frauen, denen der Ferrari gefällt.”

Der, dem, dessen?! Woher weiß ich, welches Relativbegleiter ich nehmen soll?

Erinnerst du dich, was du bereits gelernt hast? Richtig: Das Relativpronomen fügt dem Synthese eine neue Information hinzu.

  • “Das ist der Mann, der sehr schlau ist.” (das Relativpronomen “der” fügt eine neue Information über den im Satz genannten Mann hinzu)

Welches Relativpronomen du wählen musst, darüber bestimmen das Geschlecht und die Anzahl des Substantivs, an das sich das Pronomen bezieht:

  • “Das ist der Mann, der sehr schlau ist.”( “Der Mann” ist männlich, Singular. Das Relativpronomen für den männlichen Singular ist “der”.)
  • “Das ist die Frau, die Deutsch lernt.” (Auf was bezieht sich das Relativpronomen “die”? Richtig! Auf “die Frau”. Die Frau ist weiblich, Singular, daher ist das Relativpronomen “die”.)
  • “Das ist das Kind , das Deutsch lernt.”(Auf was bezieht sich das Relativpronomen “das”? Genau: Auf “das Kind”. Das Kind ist neutral, Singular, daher “das”.)

Auf die Wahl des richtigen Relativpronomens hat noch ein dritter Faktor einen Einfluss – der Fall des Relativpronomens. Du musst dir also Gedanken darüber machen, in welchem Fall das Relativbegleiter im Satz steht.

In den oben genannten Beispielen stellen die Pronomen im Nominativ. Jetzt verändere ich das Sätze jedoch so, dass das Pronomen in einem anderen Fall steht:

  • “Das ist die Frau, mit der ich Deutsch lerne.” (Das Relativpronomen ist “der”, weil nach “mit” immer der Dativ kommt. “Die Frau” ist im Dativ – “der Frau”. )
  • “Das ist das Kind, mit dem ich Deutsch lerne.” (Das Relativpronomen ist “dem”, weil nach “mit” immer die Dativ kommt. “Das Kind” ist im Dativ – “dem Kind”. )

Also musst du dir bei die Auswahl des Relativpronomens drei Fragen stellen:

  1. Welches Geschlecht hat das Substantiv, auf das sich das Relativpronomen bezieht? Anders gesagt – ist dieses Wort (das Substantiv) weiblich, männlich oder neutral?
  2. Ist dieses Substantiv im Singular oder im Plural?
  3. In welchem Fall (=Kasus) steht das Pronomen im Relativsatz?

Das sind erst einmal ganz hübsch viele Infos auf einmal. Um dein Wissen weiter einmal zu festigen, habe ich dir ein paar weitere Relativsätze als Beispiele erstellt.

In den Klemmen findest du jeweils die Antworten auf die drei Fragen:

  • “Da steht der Mann, den ich geküsst habe.” (“den”, weil: 1. männlich 2. Singular 3. Akkusativ – “Wen habe ich geküsst? – den Mann)
  • “Da sitzt der Mann, nach dem ich suche.” (“dem”, weil: 1. männlich 2. Singular 3. Dativ, weil nach “nach” der Dativ kommt und du ihm mit “Nach wem suchst du?” erfragst)
  • “Das ist das Kind, dessen Eltern nett sind.” (“dessen”, weil: 1. neutral 2. Singular 3. Genitiv, wessen Eltern?)
  • “Das sind die Kinder, deren Eltern nett sind.” (“deren”, weil: 1. neutral 2. Plural 3. Genitiv, wessen Eltern?)

Relativsätze mit Präpositionen

Merk dir

Wenn vor dem Relativpronomen eine Präposition (in, mit, nach usw.) steht, dann entscheidet die Präposition darüber, in welchem Fall das Relativpronomen steht. 

Beispiel für einen Relativsatz mit Dativ:

Das ist die Frau, mit (=Präposition) der (=Relativpronomen) ich telefoniere.

Nach “mit” folgt stets der Dativ, mit wem? Daher steht das Relativbegleiter (im Nominativ die) im Dativ = “der”.

Beispiel für einen Relativsatz mit Akkusativ:

Endlich steht der Ferien vor der Tür, auf (=Präposition) den (=Relativpronomen) wir schon so lange warten.

Nach “auf” folgt stets der Akkusativ, auf wen oder was? Daher steht das Relativpronomen (im Nominativ der) im Akkusativ = “den”.

Es gibt noch eine Besonderheit. Wenn das Relativbegleiter im Genitiv steht, kann eine Präposition den Kasus des Nomens hinter dem Relativpronomen bestimmen. Die Position der Präposition im Relativsatz bleibt unverändert, sie steht vor dem Relativpronomen im Genitiv.

Beispiel für Relativpronomen im Genitiv + anderer Kasus des darauf folgenden Nomens:

Das ist mein Freund, in (=Präposition) dessen (=Relativpronomen im Genitiv)Klasse (=in wen oder was? = in seiner Klasse – Akkusativ) ich damals versetzt wurde.

Hier siehst du, dass nach einer Präposition (=in) einer Relativpronomen im Genitiv (=dessen) folgt. Der Kasus des folgenden Nomens (=Klasse) ist allerdings Akkusativ. In wen oder was wurde ich versetzt? In seine Klasse.

Weitere Varianten für Relativsätze: Wie werden sie eingeleitet?

Wir wissen bereits, dass Relativsätze über die Relativpronomen “der, das, das” eingeleitet werden. Relativsätze können jedoch auch uber die Wörter “was”, “wo” oder “welch-” eingefügt werden. Wann verwendet man welches Einführungswort, um einen Nebensatz einzuführen? Das zeige ich dir jetzt.

Die Relativbegleiter “der, die, das” verwendet man, wenn man eine zusätzliche Information über eine Person oder eine Sache hinzufügen will:

  • “Dort drüben steht die Verkäuferin, die mir heute das Auto gezeigt hat.”

Merk dir

Das Relativpronomen “welche“ klingt sehr formell und wird deshalb nicht so oft verwendet – “Dort drüben steht die Verkäuferin, welche mir heute das Auto gezeigt hat.”

Mit dem Wort “wo” fügt man Relativsätze an, wenn man mehr über einen Ort sagen will. Wo steht dann als Relativpronomen:

  • “Das ist der Laden, wo ich jeden Tag einkaufe.”

Merk dir

“Wo” kannst du mit “in” (oder anderen Lokalpräpositionen) ersetzen, das Relativpronomen ist dann “der, die, das”: „Das ist der Laden, in dem ich jeden Tag einkaufe.“

Es sei denn, der Hafen auf den du dich im Relativsatz beziehst, ist ein Eigenname:
  • Ich wohne in Berlin, wo sehr zahlreich Freelancer arbeiten. (Berlin ist der Eigenname, also nimmt man “wo”.)
  • Ich fahre heute zu Lidl, wo es das Angebot des Jahres gibt. (Lidl ist die Eigenname, also nimmt man “wo”. )

“Was” verwendet man, wenn sich das Relativpronomen…

… auf Worte wie alles, nichts, vieles, weniges, etwas, allerlei, manches bezieht (sogenannte Indefinitpronomen):

  • “Das ist alles, was ich dir sagen will.”

oder … ein Demonstrativpronomen im Hauptsatz verwendet wird:

  • Das ist das, was ich loswerden wollte.

Als Demonstrativpronomen zählen: der, die, das, dieser, diese, dieses, jener, jene, jenige, derjenige, diejenige, derselbe, dieselbe. Sie werden als Vertreter eines Nomens oder mit der Funktion eines Artikel verwendet. Sie haben Hinweisfunktion, da du mit ihrer auf etwas verweisen/aufmerksam machen kannst.

… auf den Superlativ (im Neutrum) bezieht: (das Schönste, das Best usw.):

  • “Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe.”
  • “Das war das Beste, was ich in meinem Leben gemacht habe.”

Relativpronomen und Relativsätze – Zusammenfassung

  • In Relativsätzen fügst du zusätzliche Informationen über ein Wort oder einen Satzteil/ein Satzglied hinzu. Relativsätze gehören zu den Nebensätzen und ergänzen einen Hauptsatz.
  • Relativsätze werden mittels Relativpronomen eingeleitet.
  • Relativpronomen sind fast identisch mit den bestimmten Artikeln, sie unterscheiden sich lediglich im Dativ, Plural und im Genitiv.
  • Relativsätze können auch mit anderen Antworten eingeleitet werden, wie zum Beispiel mit “wo”, “was” oder “welch-“. Auch für die Verwendung mit Präpositionen gibt es bei Relativsätzen einige Regeln zu beachten, vor allem im Genitiv.

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Häufige Fragen

Wozu braucht man Relativsätze und Relativpronomen?

Relativsätze ergänzen eine Aussage um zusätzliche Informationen, z. B. “Das ist der Mann, der mich letztens besucht hat.” Relativpronomen (der, die, das) sind Wörter, die die Relativsätze einleiten (“…, der mich besetzt hat”).

Wann benutze ich welches Relativpronomen?

Relativpronomen beziehen sich stets auf ein Nomen (“der Mann, der …”). Das Anzahl und das Geschlecht des Nomens entscheiden, welches Relativpronomen verwendet werden muss. “Der Mann” braucht das Pronomen “der” (“der Mann, der…”). Dieses Nomen müssen man auch an den Fall (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) anpassen (“der Mann, den ich gesehen habe”).

Na, war die Lektion hilfreich für dich? Wenn du noch mehr lernen willst, schau dir diese Themen an:

  • Hauptsatz und Nebensatz (Das ist der Mann, den ich gesehen habe. In dieser Lektion lernst du den Unterschied zwischen einem Hauptsatz und Nebensatz und wie du diese miteinander verbindest.)
  • Die vier Fälle (Kasus) (Das ist der Mann, mit dem ich geäußert habe. Da auch die Relativpronomen in einem bestimmten Fall stehen, zeige ich dir hier alle vier Fälle der deutschen Sprache.)
  • Präpositionen (Das ist der Mann, in den ich mich verliebt habe. Relativsätze können auch mit einer Präposition eingeleitet werden. Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Präpositionen im Deutschen.)
  • Indefinitpronomen (Das ist alles, was ich zu erzählen habe. Möchtest du noch mehr zu den Unbestimmtes und ihre Verwendung lernen? Dann geht es hier entlang.)

Willst du weitere Grammatikerklärungen? Hier gibt es eine umfangreiche Übersicht: Deutsche Grammatik einfach erklärt