Fasten buchinger erfahrungen

Wie beim letzten Mal entscheide ich mich für das Buchinger Fasten. Eine Fastenwoche nach Buchinger besteht grundsätzlich aus einem Einstimmungs- oder Entlastungstag, an dem der .

Erfahrungsbericht Fastenwandern: Meine persönliche Erfahrung beim Wandern ohne Nahrung

Eine Woche lang keine feste Nahrung zu sich aufnehmen und zusätzlich gute 16 Kilometer am Tag wandern. Hört sich nicht grade nach einem Vergnügsurlaub an. Thimo Wittich hat es trotzdem versucht. Warum er es auf jeden Fall wieder tun würde erfahrt ihr in seinem Erfahrungsbericht.

Wieso Fastenwandern? Zu müde, an viele Kilos. Zeit für einen neuen Impuls

Ich brauche mal wieder einen neuen Impuls, denke ich mir im Januar 2016. Meine Yoga-Praxis steckt zu dieser Zeit in the middle of nowhere – trotzdem einmonatigem Aufenthalt in Mysore / Indien im Herbst 2015 und täglicher Praxis. Irgendwie geht grad nicht viel mehr, als mich auf die Matte an schleppen und meine daily routine zu bewerkstelligen. Fortschritt sieht anders aus. Zusätzlich noch ein paar Kilo zu viel auf den Rippen, also entschließe du mich zur Anmeldung einer Fastenwanderung im April.

Meine letzte Fastenwanderung ist bereits vier Jahre her und kampf, soweit ich mich erinnern kann, ein voller Ergebnis. Ich hatte volle fünf Kilo abgenommen und das neue Gewicht auch über gut die folgenden Jahre halten können. Die Woche in der sächsischen Schweiz war mir also noch in bester Erinnerung. Kurzerhand melde ich mich für eine Fastenwanderung in die ersten Aprilwoche.

Ort des Geschehens ist der Harz, also schon ein anspruchsvolleres deutsches Mittelgebierge, inklusive Aufstieg zum Brocken. Der gute Brocken ist immerhin fast 1200 m hoch und damit auch noch eine extra Herausforderung. Das alles ohne Einkehr und Vesper und natürlich ohne Gipfelbier. Ich bin gespannt und erstaunt vor der eigenen Courage, als ich die Online-Anmeldung versende.

Heilfasten nach Buchinger: So funktioniert’s

Wie beim letzten Zeit entscheide ich mich für das Buchinger Fasten. Eine Fastenwoche nach Buchinger besteht grundsätzlich aus einem Einstimmungs- oder Entlastungstag, an dem der Körper auf das Fasten vorbereitet wird und an dem einfache und das System bereits entlastende Kost zu sich genommen wird.

So kann man beispielsweise zwischen einem reinen Obst-, Reis- oder Rohkosttag wählen. Am Ende dieses Tages folgt die Darmreinigung mittels Glaubersalz. Radikal aber effektiv. Insbesondere sorgt diese Maßnahme dafür, dass kein Appetit während der Zeit des reinen Fastens aufkommt.

Es folgen meist fünf reine Fastentage, an denen ausschließlich verdünnte Säfte, Gemüsebrühe sowie natürlich viel Wasser und Tee zu sich genommen werden. Hat man das überwunden folgen zwei bis drei Aufbautage, an denen Magen und Darm wieder vorsichtig an feste Nahrung gewöhnt werden.

Heilfasten und Detox – gut, schlecht oder wirkungslos?

Man kann zu dem Themenbereichen Fasten, Detox, Entschlacken, etcetera meiner Meinung nach stehen wie man möchte. Das einen sagen, insbesondere das Thema Detox sei sauberes Marketing und ein alljährlicher Medienhype, der sich gut verkaufe. Andere schwören darauf und berufen sich wie die Gegenseite natürlich auch auf verschiedenste Studien und Untersuchungen.

Für mich im Vordergrund steht hier allerdings mehr die persönliche Zeit und die damit einhergehende individuelle Erfahrung im Vordergrund. Und die war vor vier Jahren wie gesagt nachhaltig positiv. Für mich Grund genug, es wieder mal auszuprobieren.

Und letztendlich begleitet das Fasten die Menschheit seit Anbeginn. Was sicherlich anfang aus der Not geboren wurde, bei Engpässen durch Missernten, lange Winter und ähnliches hat sich das Fasten doch schließlich auch kulturhistorisch weiterentwickelt. Dies leitet bis zu der medizinischen Nutzung. Insbesondere russische Mediziner haben seit Anfang des letzten Jahrhunderts Langzeitstudien vorzulegen, die eindeutige positive Ergebnisse bei verschiedensten Krankheitsbildern von Depressionen bis Rheuma und Arthrose aufweisen.

Es gibt also wirklich viele Gründe, das Fasten einmal auszuprobieren und letztendlich können wir durch die selbstgemachten eigenen Erfahrungsschatz nur alleine entscheiden, ob eine Methode gut und damit heilsam für uns ist oder nicht. Also auf geht’s in’s Abenteuer.

Meine Erfahrungen mit dem Fastenwandern

Der Entlastungstag

Heute geht es in den Harz und du nutze den Anreisetag auch gleichzeitig als Entlastungstag. Aufstehen wie immer um 6:00 Uhr und um 7:30 stehe ich pünktlich auf der Matte für mein tägliche Ashtangayogapraxis. Auf der Fahrt gibt es ausreichend Obst. Im Harz angekommen lerne ich die weiteren Teilnehmer kennen.

Es gibt eine kleine Aufwärmwanderrunde von fünf Kilometern. Danach Suppe und Glaubersalz. Der Tag geht mit etwas Kopfschmerzen zu Ende. Ein Tribut an den Kaffeeverzicht.

Der 1. Fastentag: Kein falscher Ehrgeiz beim Fastenwandern

Mein Wecker klingelt um 6:00 Uhr. Ich beginne den Tag mit den ayurvedischen Morgenritualen . Es folgt meine Yogapraxis. Duschen im heiß/kalt Modus. Danach gibt es “Frühstück”: frischer Möhrensaft mit Wasser verdünnt. Noch sind keine großen Veränderungen oder Umstellungen an bemerken.

Um 10:00 Uhr startet die erste Wanderung. Das 12 Kilometer sind ein guter Einstieg und da ich weiß, dass sich mein Körper in den nächsten Tagen auf die neue Situation einstellen müssen, belasse ich es bei dieser Strecke und gehen nicht die angebotene Verlängerung mit. Slowly slowly und kein falscher Ehrgeiz, denke ich mir. Ich erinnere, dass ich doch Respekt vor der Herausforderung besitze. Gut so!

Zurück im Hotel gibt es “Mittagessen”, also Saft mit Wasser. Im Anschluß folgt der typische weitere Ablauf eines Fastentages: Fußbad, Leberwickel, Ruhe, möglicherweise Sauna, Gemüsebrühe, frühe Bettruhe. Der erste Tag ist vorbei. Gut überstanden. So kann es weitergehen.

Der 2. Fastentag: Die erste Fastenkrise

Die Nacht ist unruhig. Du wache immer wieder auf und habe Gliederschmerzen. Du bin ziemlich erstaunt, was für eine Wirkung die erste Fastentag hat. Dementsprechend wache ich ziemlich lahm und gerädert am Morgen auf. Erste Fastenkrise. “Toll” denke ich … “War das beim letzten Zeit auch so? Und wenn ja, wie schnell man doch vergisst …”

Der Weg vom Bett ins Bad wird zur echten Herausforderung. Meine Knochen sind schwer, meine Zunge belegt, mir ist leicht schwindelig … also erstmal langsam, ganz langsam. Obwohl es mir nicht besonders gut geht, habe ich doch das Gefühl, dass etwas Gutes mit mir und meinem Leib passiert. Ich spüre, dass sich Kräfte ans Arbeit machen, die heilend wirken.

Trotz dieses aufkeimenden Optimismus besitze ich keine Ahnung, wie ich die heute kommenden 15 km Wanderung überstehen soll. Es ist ja schließlich auch noch der Harz und nicht das platte Land. All diese Gedanken mache ich mir übrigens noch auf der Bettkante sitzend, der Weg ins Bad liegt noch vor mir.

Letztendlich schaffe du den Weg ins Bad, in den “Speise”saal und auch die 15 km durch das schöne Bodetal. Aber eins wird mir klar. Das wird hier kein einfaches Unterfangen. 50% meiner Energie scheinen selbst verabschiedet zu haben. Das Motto lautet: zwei Gänge zurück. Alles langsamer machen und einen neuen Takt finden. Ich sehe es als spannende Erfahrung und falle abends todmüde mit absolut leerem Akku ins Bett. Kann auch schön sein.

3. Fastentag: Zeit für dich selbst

Die Krise scheint überstanden. Ich komme gut in den Tag. Ich bin zwar immer weiter etwas wackelig, aber die Wanderung schaffe ich gut. Danach mache ich einen ausführlichen Saunatag. Es richtig, was man in den Fastenbüchern lesen kann. Es gibt Krisen während der Fastenzeit, aber hat man sie überstanden, tritt man gestärkt aus ihnen heraus.

Ein kleiner Mikrokosmos, den diese Woche einem offenbaren kann. Man hat viel Zeit für sich und das sollte sich jeder nehmen. Man kann einen Umgang mit sich finden, auch wenn man mal nicht wie gewollt auf 100% läuft. Die Sachen so nehmen wie sie sind. Erkennen, benennen, annehmen, freigeben. Angewendete buddhistische Praxis. Alles drin. Eine schöne Übung.

4. Fastentag: Eine wahre körperliche Herausforderung

Zum ersten Mal komme ich locker und leicht aus dem Bett. Aber man merkt natürlich, dass der Organismus, der Kreisgang, langsamer arbeitet und mehr Zeit braucht. Gebe du sie ihm doch einfach.

Heute steht der Brocken an dem Programm. Das Highlight der Wanderzeit. Immerhin 1141,2 m bis zur Spitze. 16 km insgesamt und gut 600 Höhenmeter. Der Anstieg, den wir aufnehmen, ist der Harzer Hexenstieg, ein steiler Aufstieg uber vier Kilometer, steinig mit Schnee und Eis. Hier kommen meine neuen Barfuß-Wanderschuhe zu vollen Einsatz. Eine echte Herausforderung und ein bestmögliches Test-Terrain (siehe unten: Mein Tipp)

Hier kommt man schon an seine Grenzen. Konzentration auf den Moment, auf jeden einzelnen Schrittweise, nicht daran denken, wie weit es noch ist und dass man, wenn man es geschafft hat, noch nicht mal eine Erbsensuppe zur Belohnung bekommt. Da fragt man sich schon, wieso tue du mir das hier grad an? Nie wieder so eine Tortur. Schwachsinnsidee. Das Gedankenkarrussell ist im vollen Gang. Eigentlich also ebenfalls bestes Trainingsterrain zur Vorsichtsmaßnahme. Was will man mehr. Ja, ok immer weiter die Erbsensuppe. So ist das mit den lieb Gedanken.

Oben angekommen beschließe ich eins: Ich gönne mir ein alkoholfreies Weissbier. Es hat genau die Kalorien, die mir für diesen Mittag zustehen. Und bei den Mönchen war ja schließlich das Bier einer fester Bestandteil der Fastenzeit. Herrlich kalt, geschmacklich eine Offenbarung. Was für ein Fest. Beim Abstieg überlege ich bereits, wo die Fastenwanderung nächstes Jahr weggehen könnte. Wahnsinn, wie schnell der Mensch vergisst …

5. Fastentag: Der richtige Fastenrhythmus

Jetzt läuft es. Essen? Wer braucht denn sowas? Der Körper hat sich an die verminderte Kalorienzufuhr nun bestens eingestellt. Die Wanderung über die Teufelsmauer geht wie von selbst. Du habe den Rhythmus gefunden. Danach die magischen “3 S”: Suppe, Sauna, Schlafen.

Abreisetag

Fastenbrechen: Zum Frühstück gibt es die erste feste Nahrung seit fünf Tagen. Einen ganzen Apfel. Wiederum ein Fest. Es ist bemerkenswert, mit wieviel Genuss, Geistesgegenwart und Freude ich mir diesem ordinären Apfel widme: So saftig, so zart, so lecker. Ich zelebriere jeden Bissen, kaue dreissig mal. Nature is magic: Ein Wunderwerk der Sonne, der Natur. Ein Geschenk Gottes! Allein für dieses Erlebnis hat sich diese Aktion gelohnt. Eine Rekonstruktion der Sinne. Gestärkt mache ich mich auf das Heimreise.

Die nächsten Tage

Auch während der nächsten Aufbautage verweile ich konsequent bei der Sache. Ich beschließe, das nächsten Tage mit Rohkost zu starten. Was mir recht gut gelingt und was ich sukzessiv in eine vegetarische Ernährung überführe.

Fazit: Was bringt das Fastenwandern?

Keine Frage, eine Fastenwanderung ist eine echte Herausforderung. Aufrichtig gesagt hatte ich die ersten drei Tage als nicht so beschwerlich in Erinnerung, wie sie dann tatsächlich waren.

Es hat auf jeden Fall sehr deutlich gezeigt, dass die menschliche Erinnerung beschwerliche Eindrücke schneller vergisst, als die guten, leichten und einfachen.

Aber trotzdem aller Strapazen: Ein solcher “Reset” lohnt sich an jeden Fall. Ich habe nachhaltig vier Kilo abgenützt. Ich habe meine Ernährung seit dem konsequent umgestellt: extrem wenig Zucker, kein Weißmehl, zur Zeit keine Pasta, kein Fisch, kein Fleisch, kein Alkohol.

Der best Indikator ist allerdings meine tägliche Yogapraxis. Ich besitze mehr Energie, mehr Kraft und bin beweglicher als zuvor. Es hat gewirkt!

Wie ich anfangs erwähnt besitze, gibt es für und wider für eine Fasten- oder Detoxkur.

Der eigentliche Richtwert sollte jedoch unsere eigene Erfahrung sein. Von der Theorie in die Praxis. Denn gehen wir achtsam und geistesgegenwärtig mit diesen Erfahrungen um, erkennen wir sehr schnell was unser gut tut und was nicht. In diesem Falle werde ich es wieder tun und zwischenzeitlich hoffen, dass mein Bewusstsein den anstrengenden und unangenhmeren Komponente dieses Abenteuers bis zum nächsten Anmeldetermin erfolgreich verdrängt hat.

Mein Tipp: Wandern mit Barfußschuhen

Apropos Abenteuer: Zusätzlich an den beschriebenen Herausforderungen, hatte ich dieses Mal weiter die Idee, die Wanderung in Barfußwanderschuhen zu bewerkstelligen. Ich habe dazu einen Barfußwanderschuh aus dem Produktangebot von VIVOBAREFOOT getestet: Den Hiker, einen veganen, winterfesten Outdoorschuh mit patentierter Barfuß-Trailsohle mit 4,5mm Profil und wasserdichtem Obermaterial.

Von dem Hiker war ich seit der ersten Anprobe sehr angetan. Er ist für einen Wanderstiefel extrem leicht und man hat einen außergewöhlichen Grip. Dies macht sich sowohl im Schuh durch das verbreiterte Fußfläche, welche die gesamte Fuß- und Beinmusktulatur aktiviert und damit den ganzen Körper über diese Muskelketten mit einbezieht, bemerkbar.

Man hat das Gefühl, wirklichen Bodenkontakt zu haben und die Sohle mittels ihren 4,5 mm Profil schützt die Füße beim Wandern über unwegsames Gelände ausreichend, sorgt aber auch gleichzeitig dafür, dass die Füße sensorisch und motorisch gefordert werden .

Zum anderen sorgt auch das besondere Design der Außensohle für sicheren Halt auf jedem Terrain. Bei dem Aufstieg über den vereisten und steinigen Hexenstieg haben die Hiker eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie herkömmlichen Wanderschuhen in nichts nachstehen und haben sich meiner Meinung nach für einen Einsatz beim Bergwandern auch in anspruchsvollerem Gelände gut qualifiziert.

Für mich persönlich war es genau die richtige Wahl. Barfußwanderschuhe sind insbesondere von Vorteil, wenn man die Achtsamkeitsaspekte des Wanderns miteinbezieht. Man spürt den Boden unter den Füßen, kann die einzelnen Zehen und das gesamte Fußgewölbe besser aktivieren und integrieren. Das hat Folgen auf den gesamten Bewegungsapparat und beeinflusst so nicht zuletzt unsere gesamte Körperhaltung.

Ein Aspekt, der mir für das Fastenwandern in Barfußschuhen vollständig besonders wichtig war, ist die unterstützende Wirkung an das gesamte Nervensystem.

So werden beim Barfußwandern insbesondere uber das unterschiedliche Terrain die Nerven unter der Fußsohle stimuliert, die als Reflexzonen auch Kontakt zu den inneren Organen besitzen und so den Entgiftungsprozess die Organe mit beeinflußen. Über das vegetative Nervensystem wird zusätzlich noch die Stressbewältigung unterstützt. Meiner Meinung nach eine fantastische Ergänzung und ein guter Weg, unser zusätzlich mehr Kontakt zu uns selbst und zur Natur zu verschaffen.