Nach alkoholentzug immer müde
Hi, seit zwei Jahren bin ich, nachdem ich am Abend beim Weggehen Alkohol getrunken habe, am nächsten Tag extrem müde, als ob ich gar nicht geschlafen hätte ohne .Müdigkeit ohne Alkohol
Hallo Traveler,
ich hab versucht im Internet eine "kompakte" Antwort auf Deine Fragen zu finden, ist mir leider nicht gelungen, die Stoffwechselveränderungen werden im INet meist Organ bzw. Krankeitsbezogen erklärt.
Also versuche selbst selbst mal. Mir hat man gesagt, dass das Stoffwechselveränderung nach ca. 1 Jahr abgeschlossen ist. Nach meinem subjektiven Empfinden hat es sogar länger gedauert.
Was passiert da?!
Alkoholiker leiden in der Regel an Folsäuremangel (Vitamin B-Komplex).
Auch der sonstige Vitamin und Mineralstoffhaushalt ist gestört.
Deine Leber, Nieren, Herz und Kreislauf haben lange gegen Deinen Alkoholmissbrauch ankämpfen müssen. Dein Hormonhaushalt ist durch überlastung z.B. der Schildrüse gestört (die Geschlechtshormon sind auch durcheinander). Sofern Deine Bauchspeicheldrüse angeschlagen ist, kann auch der Zuckerhaushalt beieinträchtigt sein. USW. USW.......
All das muss wieder in Ordnung kommen und das dauert, weil Dein Körper nun wieder durcheinander gebracht wird (wenn auch im positiven Sinne).
In der Therapie hat uns eine junge Ärztin erklärt, dass das entgiftenden Organe (Leber und z.T. auch Nieren) einer Gedächnis haben. Vor allem die Leber. Dieses Organ hat während Deiner Saufzeit Schwerstarbeit geleistet um Du am Leben zu erhalten. Angeblich vergisst sie das nie! sprich: solltest Du wieder Alkohol trinken schließt die Leber sofort wieder auf Hochlast um und will "Stoff zum entsorgen", was den Suchtdruck enorm erhöht. Ob diese Theorie richtig ist weiss du nicht, aber sie hat schon eine gewisse Logik.
Bei mir hat diese Umstellung sowohl positive als auch negetavive Empfindungen ausgelöst.
Positiv: Das Gesamtkörperempfinden wurde positiver, keine Schlafstörungen mehr, Blutdruck und Puls OK, mein Gedächnis funktionierte wieder richtig und ich wurde um Länge gelassener. Ich habe in der Therapie allerdings auch 4x die Woche Sport gehabt (und das in meinem Alter ). Hat mir supergut getan und Spass gemacht.
negativ: nach der Therapie (aus mit dem vielen Sport) habe ich schwer zugenommen, jetzt nach gut 2 Jahren nehme ich ganz langsam erneut ab.
Ich hatte auch ständig Hunger (nicht nur an Süssigkeiten) selbst wenn ich genug gegessen hatte. Das normalisiert sich jetzt auch ganz langsam.
Die psychischen Veränderungen sind in erster Linie von Dir abhängig.
Wenn Du in der Lage bist Deine positiven Veränderungen wahrzunehmen und zu schätzen wirkt sich das natürlich besser auf Deinen Gemütszustand aus als wenn Du dem Alk nachtrauerst.
Es wird auch nicht viel passieren, wenn Du nicht an Dir arbeitest und Dir Ersatz für das Trinken schaffst (Hobbies oder so).
Ich empfehle Dir, such Dir Hilfe. Viele Dinge sind einfacher zu erkennen und zu verarbeiten wenn man einer bischen an der Hand genommen wird.
Ich habe auch heute noch Vorbehalte gegen Psychotherapeuten, muss aber eingestehen, dass ich ohne ihre Hilfe heute bei weiten nicht da wäre wo ich bin. Vielleicht würde ich es garnicht geschafft.
Auf jeden Fall wirst Du nüchtern viele Dinge sehr viel intensiver erleben.
Du wirst erst dann wirklich erkennen können, was der Alkohol Dir an Empfindungen weggenommen bzw. gedämpft hat.
Im Grundlage hast Du die Chance Dir was ganz frisches aufzubauen wenn Du willst.
So, das reicht glaub du erstmal. Aber google mal rum was Alkohol und Stoffwechsel betrifft. Da findest Du eine ganze Masse unangenehmes.
Viel Erfolg wünscht
Käthe
Was das trinken angeht, denke du dass Du mit 3 Litern Wasser ganz gut dabei bist. Normalerweise soll der Mensch mindestens 2 Liter am Tag trinken.