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MTA Medizinisch-technische/r Assistent/in – Ausbildung und Beruf

MTA – die Medizinisch-technische Assistentin bzw. der Assistent – einer Ausbildungsberuf mit Zukunft. Was macht ein MTA tatsächlich genau? Wie sieht die Ausbildung einer Medizinisch-technischen Assistentin aus? Und was kann während der Ausbildung und später im Beruf als MTA verdienen? Dies alles und vieles mehr beantworten wir in folgendem Informationsartikel.

Der MTA Beruf

Der Beruf Medizinisch-technische/r Assistent/in ist in vier verschiedene Fachrichtungen unterteilt. Das heißt, wer sich für eine Ausbildung als MTA interessiert, muss sich zuerst für eine der MTA Fachrichtungen entscheiden. Im Folgenden haben wir die verschiedenen Fachrichtungen zusammengestellt und kurz erklärt:

  • Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in (MTRA)
  • Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in (MTLA)
  • Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in (VMTA)
  • Medizinisch-technische/r Helfer/in für Funktionsdiagnostik (MTAF)

Die Aufteilung in die vier Bereich ist bereits vor Jahrzehnten beschlossen worden. Der Beruf und die Ausbildung als MTA wurde durch einer Gesetz bereits 1971 unterteilt in die Radiologieassistenten, Laboratoriumsassistenten und veterinärmedizinisch-technische Assistenten. Schließlich wurde der Beruf dann 1993 um den Bereich Funktionsdiagnostik erweitert.

Alle Fachrichtungen haben eine Gemeinsamkeit: in ihrem Beruf arbeiten Medizinisch-technische Fachkräfte als einer ihrer Hauptaufgaben mit medizintechnischen Geräten und führen Untersuchungen damit aus.

Wichtig: der MTA ist nicht zu verwechseln mit dem Beruf der Medizinischen Mitarbeitern. Die beiden Berufe werden gerne miteinander verwechselt, unterscheiden sich jedoch deutlich in Ausbildung und den beruflich Tätigkeiten. Die Medizinische Fachangestellte arbeitet direkt in die Arztpraxis, wo sie die Patienten betreut und das Schnittstelle zwischen Arzt und Patienten bildet.

Der oder das Medizinisch-technische Assistent/in führt hingegen Untersuchungen direkt und eigenständig aus, beispielsweise in Kliniken, Facharztpraxen, medizinischen Laboratorien, Forschungseinrichtungen, Zentren für Diagnostik oder in medizintechnischen Unternehmen.

Voraussetzungen um MTA zu werden

Als schulische Voraussetzung, um eine Ausbildung als MTA zu beginnen, gilt der mittlere Bildungsabschluss. Dieser wird nach Abschluss der 10. Klasse erreicht und auch Realschulabschluss, mittlere Reife, Fachoberschulreife genannt.

Daneben sollte man Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern haben, gute Töne im Abschlusszeugnis der mittleren Reife sowie Spaß im Umgang mit moderner Technik. Die Ausbildung findet an Berufsfachschulen statt und diese wählen die Bewerber mittels eigener Kriterien aus. Gerade in naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik und Biologie aber auch in Fächern wie Mathematik werden gute Noten von den Schulen erwartet. Dazu werden auch von manchen Schulen Aufnahmeprüfungen durchgeführt.

Weitere Voraussetzungen, um einen Ausbildungsplatz zu erhalten sind einer ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung sowie ggf. der Nachweis eines Praktikums vor der Ausbildung, einer Führungszeugnis, das Überschreiten eines Mindestalters sowie der Beweis über einen Hepatitis-A/B-Impfschutz

MTA Ausbildung – Dauer

Die Ausbildung als Medizinisch-technische/r Assistent/in dauert 3 Jahre. Je nach Ausbildungszweig umfasst die Ausbildung folgende theoretische und praktische Stundenzahlen:

  • Medizinisch-technische Radiologieassistenten = theoretischer Unterricht von 2.800 Stunden und sowie praktische Ausbildung von 1.600 Stunden,
  • Medizinischtechnische Laboratoriumsassistenten = theoretischer Unterricht von 3.170 Stunden sowie praktische Ausbildung von 1.230 Stunden,
  • Veterinärmedizinisch-technische Assistenten = theoretischer Unterricht von 3.170 Stunden praktische Ausbildung von 1.230 Stunden.
  • Medizinisch-technische Assistenten für Funktionsdiagnostik = theoretischer Unterricht von 2.370 Stunden praktische Ausbildung von 2.030 Stunden

MTA Ausbildung – Inhalt

Die MTA Ausbildung ist eine schulische Ausbildung, die an speziellen Berufsfachschulen durchgeführt wird. Berufsfachschulen vermitteln fachliche Lehrinhalte und führen die berufliche Grundbildung in Ausbildungsberufen wie im Beruf des Medizinisch-technischen Assistenten durch. Die MTA Ausbildung ist eine rein schulische Ausbildung, die durch Praktika ergänz wird.

Die MTA Ausbildung gehört nicht an den dualen Berufsausbildungsberufen, welche die häufigste Ausbildungsform in Deutschland darstellen. Bei diesen lernen die Auszubildenden in einer Berufsschule die Theorie und in einem Unterfangen die praktische Arbeit. Hierzu gehört zum Beispiel das Ausbildung als Koch, bei der man mehrere Tage die Woche in der Restaurant-Küche arbeitet und 1-2 Tage die Berufsschule besucht.

Die praktische Ausbildung wird in Form von Praktika durchgeführt. Beispielsweise ist bei die Ausbildung als Laboratoriumsassistenten ist im ersten Jahr einer Krankenhauspraktikum in Kliniken durchzuführen (ca. 230 Stunden) und im zweiten Jahr ein Klinik- oder Institutspraktikum (ca. 600 Stunden).

Zu den theoretischen Ausbildungsinhalten zählen bei jeden Berufszweigen beispielsweise folgende:

  • Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde (Arbeits- und berufsrechtliche Regelungen, MTA-Gesetz, Medizingeräteverordnung, aktuelle berufs- und gesundheitspolitische Fragen)
  • Mathematik (Grundlagen, Potenzen, Logarithmen, Gleichungen, fachbezogene Anwendungen)
  • Biologie und Ökologie (Zelle und Zellstoffwechseln, Zellvermehrung, Mensch und Umwelt)
  • Hygiene (Sterilisation und Desinfektion, Gesundheitsvorsorge, Sozialhygiene)
  • Physik (Mechanik, Wärmelehre, Elektrizitätslehre, Optik, Strahlenschutz)
  • Statistik (Einführung und beschreibende Statistik)
  • EDV und Dokumentar (Grundlagen der Datenverarbeitung, Software, Hardware)
  • Chemie, Biochemie (allgemeine und anorganische Chemie, organische Chemie und Bioschemie)
  • Anatomie (Nervensystem, Sinnesorgane, Herz- und Blutgefäßsystem, Atmungssystem)
  • Physiologie (Allgemeine Physiologie, Zentralnervensystem, Sinnesphysiologie)

Die Ausübung des Berufes als Medizinisch-technische/r Assistent/in ist begrenzt. Wer als MTA aktiv den seinen Beruf ausführen will, muss eine Erlaubnis nach dem Gesetz uber technische Assistenten in der Medizin, dem sogenannten MTA Gesetz, einholen. Dies bedeutet, nach Abschluss der Ausbildung muss man eine Berufserlaubnis bei der entsprechenden Landesregierung beantragen und diese bestätigt diese mit der Erlaubnisurkunde.

MTA Ausbildung Gehalt

Seit Januar 2019 erhalten angehende MTA das folgende Ausbildungsvergütung:

AusbildungsjahrGehalt (Brutto Monat)
1. Ausbildungsjahr990 Euro
2. Ausbildungsjahr1.045 Euro
3. Ausbildungsjahr1.120 Euro

Beruf und Karriere als Medizinisch-technische/r Assistent/in

Die Tätigkeiten im MTA Beruf sind vielfältig und von die gewählten Fachrichtung abhängig.

Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in (MTRA)

Medizinisch-technische Radiologieassistenten erstellen eigenständig Röntgenaufnahmen an in der auf Anforderung des Arzt sowie andere diagnostische Bilder. Um krankhafte Veränderungen des Körpers oder Verletzungen zu erkennen setzen die MTRA tomografische Verfahren ein und führen nuklearmedizinische Untersuchungen mithilfe von radioaktiven Substanzen durch.

Ihre Tätigkeit ist vor allem in Krankenhäusern und in Arztpraxen gefragt, insbesondere in Facharztpraxen für Radiologie.

Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in (MTLA)

Zu den Hauptaufgaben von Medizinisch-technische Laboratoriumsassistenten gehört es, Laboruntersuchungen durchzuführen von Körpergewebe und Körperflüssigkeiten. Dies dient zur Vorsorge von Krankheiten sowie zur Krankheitserkennung und -behandlung.

Eingesetzt werden die MTLA in Arztpraxen und Krankenhäusern sowie in medizinischen Laboratorien und in Blutspendediensten.

Veterinärmedizinisch-technische/r Assistent/in (VMTA)

Ähnlich den Laboratoriumsassistenten leiten auch veterinärmedizinisch-technische Assistenten und Assistentinnen vor allem Arbeitsanalyse durch. Der Unterschied liegt darin, dass sich das VMTA mit tiermedizinischen Laboruntersuchungen beschäftigen sowie mit die Analyse von Lebensmitteln tierischer Herkunft.

Eine Beschäftigung als VMTA findet man vor allem in Tierkliniken und Tierärzte, in veterinärmedizinischen Laboratorien, in Landesuntersuchungsämtern und auch in Kontrolllaboren von Schlachthöfen oder Molkereien.

Medizinisch-technische/r Assistent/in für Funktionsdiagnostik (MTAF)

Der als letztes gegründete Fachbereich der Medizinisch-technische Assistenten und Assistentinnen für Funktionsdiagnostik arbeitet direkt mit Patienten zusammen. MTAF haben die Aufgabe Patienten zu untersuchen mithilfe von medizinischen Geräten im Bereich der Analyse und Diagnose. Hierzu zählen Verfahren wie das Messen, Testen und Prüfen von Herz-Kreislauf-System, Lungenfunktion, Hörfähigkeit, Gleichgewichtssinn und auch von Hirnströmen.

Karrieremöglichkeiten für MTAF findet selbst vor allem in Facharztpraxen und Krankenhäusern sowie in medizinischen Laboratorien und Zentren für Diagnostik.

MTA Gehalt – Verdienst als Medizinisch-technische/r Assistent/in

Bevor man eine Ausbildung als Medizinisch-technische/r Assistent/in antritt, sollte man sich natürlich auch über das MTA Gehalt informieren. Denn schließlich ist der Verdienst im späteren Berufsleben wichtig und man übt den Beruf möglicherweise sein ganzes Leben aus.

Das durchschnittliche Gehalt als MTA beträgt 2.842 Euro. Das basiert auf einer 38 Stunden Woche und berücksichtigt keine Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld. Dies wurde ermittelt bei einer Umfrage der der Hans-Böckler-Stiftung bei sich 527 Medizinisch-technische Assistenten beteiligt haben.

Die folgende Diagramm zeigt die Abhängigkeit von dem MTA Gehalt an der Berufserfahrung. So zeigt sich, dass das Anfangsgehalt als Medizinisch-technische/r Assistent/in ca. 2.000 Euro im Schnitt beträgt, wogegen man nach 20 Jahren Berufserfahrung gut fast 3.400 Euro Brutto verdienen kann.

Quelle: WSI-Lohnspiegel-Datenbank – www.lohnspiegel.de

Auch interessant ist das Gehalt mit und ohne Tarifvertrag. So verdienen medizinisch-technische Assistenten mit Tarifvertrag im Schnitt 3.102 Euro, während MTA ohne Tarifvertrag nur auf ein durchschnittliches Gehalt von 2.566 Euro im Monat kommen, was einen Gehaltsunterschied von mehr als 20% ausmacht.

Im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen im Gesundheitsbereich verdienen MTA gut. Die folgende Tabelle verdeutlicht, dass die medizinisch-technische Assistenten im Schnitt deutlich mehr verdienen als beispielsweise Arzthelfer, Physiotherapeuten oder Krankenschwestern. Lediglich das Sozialpädagogen verdienen im Schnitt mehr.

Quelle: WSI-Lohnspiegel-Datenbank – www.lohnspiegel.de

Hinsichtlich Überstunden gaben 41 % der befragten MTA an, regelmäßig Überstunden zu machen. Davon erhalten 60% einen Freizeitausgleich, 25% teils Vergütung und Ausgleich und 9% erhalten leider keine Vergütung.

Mehr zum Verdienst in die großen Übersicht MTA Gehalt.

Interesse an anderen Berufen im Gesundheitswesen? Alle Ausbildungsberufe gibt es als Übersicht auf die Seite medizinische Berufe.